Definition:

  • Durchblutungsstörung durch verengte oder verstopfte Arterien, die das Gewebe mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. In 90% der Fälle sind die Becken- oder Beinarterien betroffen.

Entstehungsmechanismus und Beschwerdebild: 

  • Ursache ist fast immer die Arteriosklerose, die zu Verkalkungen der Gefäßwände führt, was zu Verengungen („Stenosen“) und Verschlussprozessen führen kann.
  • Durch ungünstige Bedingungen wie Druckbelastung oder Bagatelltraumata (Druckstellen im Schuh, Stoßverletzungen oder Schnittwunden durch Barfußlaufen oder Fußpflege) kommt es zu einer Wundheilungsstörung mit folgender bakterieller Besiedlung und Infektion und in der Folge zur Größenzunahme mit erhöhtem Risiko für Komplikationen, wie beim diabetischen Fußsyndrom beschrieben.
  • Häufig sind die arteriellen Endstrecken betroffen, was dann zum Schwarzwerden („Nekrose“) und Absterben einzelner Zehen, des Vorfußes oder auch des gesamten Fußes bis hin zur Unter- oder Oberschenkelamputation führen kann.
  • Häufig assoziierte Erkrankungen sind die koronare Herzerkrankung KHK (Herzinfarkt), Gefäßprozesse an den Hirnzuführenden Arterien (Schlaganfall), Nierenarterienstenosen (Bluthochdruck) und Aussackungen der Bauchschlagader (Aortenaneurysmen).

Anzeichen für eine arterielle Durchblutungsstörung: 

  • Wadenkrämpfe oder muskuläre Schmerzen in Wade oder Oberschenkel beim Gehen nach einer gewissen Strecke – dann Nachlassen der Beschwerden nach Stehenbleiben; sog. „Schaufensterkrankheit“ oder „Intermittierendes Hinken“, auch „Claudicatio intermittens“
  • Starke Ruheschmerzen in Wade oder Fuß, die vor allem auch nachts durch Beinhochlagerung  auftreten und sich beim Herabhängenlassen des betroffenen Beines bessern.
  • Blasse, kalte Füße, schmerzhafte Rötung der Zehen und schlecht oder nicht heilende Wunden.

Behandlung: 

  • Allgemeinen Maßnahmen wie
    • Nikotinabstinenz und ausreichend Bewegung (täglich mindestens 30 Minuten)
    • Gesunde Ernährung und Gewichtsreduktion bzw. –normalisierung
    • Keine Kompressionsbehandlung bei den meisten arteriellen Durchblutungsstörungen bzw. nur nach Rücksprache mit dem Arzt
  • Medikamentöse Therapie durch den Arzt (zum Beispiel ASS, Statin u.a.)
  • Strukturiertes Gehtraining (zum Beispiel unter professioneller Aufsicht auf dem Laufband)
  • Interventionelle Therapie (Katheter, PTA, Stentimplantation, Thrombektomie)
  • Operative Behandlung (Thrombektomie, Ringdesobliteration, Bypassanlage)
  • Strukturierte Wundbehandlung
    • Systemische Antibiotikatherapie bei Infektion
    • Lokales Wundmanagement mit 
      • Wundreinigung zur Induktion der Wundheilung und Wundgrundkonditionierung
      • Moderne Wundauflagen mit Erhaltung eines feuchten Milieus
      • Keine Antibiotika direkt in die Wunden 
      • Keine Puder, Cremes oder Salben! Kein Quark oder Honig!

Gehen Sie zu Ihrem Arzt und lassen nach weiteren arteriosklerotischen Erkrankungen fahnden:

 

 

Weiter zur Patienteninformation Fußpflege des Riskofußes „Worauf Sie achten sollten„.

PAVK – Risikocheck auf Durchlutungsstörungen

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