Pflegetipps für alle Patienten mit chronischen Beingeschwüren, pAVK und insbesondere für Diabetiker

Eine gute Blutzuckereinstellung ist wichtig!

  • Kennen Sie Ihren HbA1c-Wert?
  • Haben Sie schon eine Diabetesschulung besucht?
  • Haben Sie einen Diabetologen?
  • Gehen Sie regelmäßig zum diabetologisch-angiologischen Fußspezialisten?

Kontrollieren Sie täglich Ihre Füße!

 Ist die Haut rissig und trocken? (rückfettende Creme)

  • Sind Ihre Fußnägel verdickt oder verfärbt? (Pilzinfektion möglich)
  • Haben Sie Blasen, Druckstellen oder Schwielen? (Druckbelastung, schlechte Schuhe)
  • Vergessen Sie nicht die Zwischenzehenräume (Einrisse?, Fußpilz?) und Fußsohlen (Inspektion durch andere Personen oder mittels Spiegel)
  • Anzeichen einer Entzündung? (Rötung, Schwellung, Überwärmung, Schmerz, Sekretion)

Pflegen Sie Ihre Füße täglich!

Füße waschen / Fußbad für 3 – 5 Minuten (nicht länger)

  • Temperatur nicht >37°C (verwenden Sie ein Thermometer)
  • Füße gründlich abtrocknen, insbesondere in den Zehenzwischenräumen
  • Entfernen Sie überschüssige Hornhaut behutsam mit einem Bimsstein.
  • An der intakten Haut neutrale, rückfettende Cremes vor allem in trocken-rissigen Hautbereichen (Ferse, Fußsohle). Nicht jedoch zwischen den Zehen (hier trocken halten).
  • Zehnägel immer nur feilen – verboten sind Schere, Zange, Knipser, Hornhauthobel oder sonstige spitzen und scharfen Gegenstände (Verletzungsgefahr!)
  • Keine Verwendung von Hühneraugenmitteln oder Salicylatpflastern!
  • Zehnägel gerade kürzen und nicht zu weit an den Rändern (Einwachsgefahr)
  • Gehen sich eventuell auch zum Podologen (Fußpfleger).

Achten Sie auf geeignetes Schuhwerk. Die Zehen brauchen Luft.

  • Tragen Sie weiche, bequeme und nicht zu enge Schuhe (Druckgeschwürgefahr).
  • Neue Schuhe sollte man nachmittags kaufen (Normalgröße des Fußes).
  • Neue Schuhe anfangs nur über maximal wenige Stunden einlaufen und genau auf Reibung und Druck am Fuß achten.
  • Schuhe sollten möglichst kein Kunststoffmaterial enthalten.
  • Sandalen können nicht empfohlen werden. Keine zu starken Nähte oder einschneidenden Metallspangen und niemals Riemen zwischen den Zehen.
  • Spezialschuhe mit weichem Oberleder ohne Zehenkappe und mit gepolsterter Innensohle vermeiden Druckschäden am emfindungsgestörten Diabetikerfuß.
  • Achten Sie auch regelmäßig auf mögliche Fremdkörper in Ihren Schuhen (spitze Kanten, hervorstehende Nähte, einschnürende Schuhbänder, Kieselsteinchen etc.).
  • Bei Fußdeformitäten (insbesondere beim sog. „Charcot-Fuß“) muss der orthopädische Schuhmacher Spezialschuhe anfertigen; eventuell auch nach pedographischer Messung.

Risikoperson wie Diabetiker sollten niemals barfuß laufen!

  • Achtung Fußpilzgefahr in öffentlichen Schwimmbädern – tragen Sie Badeschuhe.
  • Tragen Sie nur weiche Strümpfe aus Naturmaterial (100% Baumwolle oder 100% Wolle).
  • Keine einschnürenden Socken oder Strümpfe tragen, da sie die Durchblutung behindern.

Gehen Sie zu den Kontrolluntersuchungen beim Spezialisten.

  • Bei chronischen, nicht-heilenden Wunden am Bein / Fuß oder bekannter PAVK / Diabetes mellitus mit Verletzungen oder Entzündungszeichen (Rötung, Schwellung, Schmerz, Sekretion) sollten Sie umgehend zum Arzt gehen.
  • Pilz- und andere Infektionen der Fußnägel sowie Hühneraugen müssen eventuell vom Arzt mit Medikamenten behandelt werden.

Nehmen Sie Diabetes-Schulungen wahr und geben Sie das Rauchen auf!

Nehmen Sie sich professionelle Unterstützung!